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Knochenaufbau

Knochen­aufbau

Wenn ein Patient schon lange zahnlos ist oder es im Voraus große Entzündungen gab, ist der Kieferknochen häufig vom Körper „resorbiert“ worden. Somit fehlt uns das Fundament für die Implantate. Dies ist mittlerweile kein Problem mehr, denn der Knochen kann durch eine Vielzahl von Techniken neu konstruiert werden.

Eigenknochen: Es ist möglich, den Knochendefekt komplett aus Eigenknochen zu rekonstruieren. Hierfür wird eine kleine Knochenplatte vom hinteren Teil des Unterkiefers durch ein feines Ultraschallinstrument entnommen. Diese Knochenplatte wird defektorientiert zurechtgeschnitten und anschließend durch Mikroschrauben an dem Defekt positioniert. Die Spalträume werden mit feinen Splittern aus Eigenknochen aufgefüllt.

Spenderknochen: Anstatt des Eigenknochens kann für die Knochenplatte auch auf menschlichen Spenderknochen zurückgegriffen werden. Dieser Spenderknochen stammt von Hüftköpfen lebender Spender. Dieser wird bei Hüftprothesen-Operationen entnommen. Der Knochen wird an der Berliner Charité unter höchstens Standards aufbereitet. Dieser Knochen wird ebenfalls mit Mikroschrauben fixiert und die Spalträume auch hier mit feinen heilungspotenten Splittern von Eigenknochen gefüllt.

Titangitter: Vor dem Eingriff wird ein 3D-Röntgenbild (DVT) angefertigt. Auf Basis dieses Bildes wird ein individuelles defektorientiertes Titangitter gefräst. Das Gitter wird intraoperativ mit einer Mischung aus Eigenknochen und Knochenersatzmaterial beladen und anschließend mit sogenannten Osteosynthese-Schrauben an dem Defekt befestigt.

Sinuslift (Kieferhöhlenboden-Anhebung): Direkt über dem Oberkiefer liegt die Kieferhöhle. Wenn ein Zahn gezogen wird, baut sich nicht nur der zahntragende Kieferknochen ab, sondern die Kieferhöhle dehnt sich ebenfalls aus. In der Folge sinkt das Platzangebot für Implantate. Die Kieferhöhle macht uns den Knochenaufbau allerdings etwas einfacher, da diese ein großes knochenbildendes Potenzial besitzt. Hierfür muss allerdings die Kieferhöhlenschleimhaut leicht verlagert (Sinuslift) und in den entstehenden Hohlraum ein Knochenersatzmaterial eingebracht werden.

Dies hört sich sehr aufwendig an, ist allerdings mittlerweile Standard und sehr gut vorhersehbar. In einigen Fällen kann das Implantat zeitgleich gesetzt werden. Steht sehr wenig Knochen zur Verfügung, muss das Knochenersatzmaterial zunächst in der Kieferhöhle einheilen.

Fragen & Antworten zum Knochenaufbau (FAQ)

Was merke ich?

Währende des Eingriffs merken Sie Geräusche und Vibration. Gelegentlich werden Sie etwas Druck verspüren.

Wann sollte der Knochenaufbau durchgeführt werden?

Der Knochenaufbau empfiehlt sich dann, wenn das Empfängergebiet vollständig entzündungsfrei ist. Der Patient sollte sich in einer guten gesundheitlichen Verfassung befinden, da der Körper seine volle Regenerationskraft besitzen sollte.

Wie lange dauert der Eingriff?

Es kommt ganz auf das Ausmaß des Knochenverlustes an. In der Regel sind es ca. ein bis zwei Stunden.

Habe ich nach dem Eingriff Schmerzen?

Die Schmerzen sind mit Schmerzmittel gut therapierbar. (Siehe den Abschnitt Implantat-Nachsorge auf der Seite „Behandlungsablauf“).

Wann kann das Implantat gesetzt werden?

Teilweise kann das Implantat zeitgleich mit dem Knochenaufbau gesetzt werden. Fehlt allerdings viel Knochen, sind Einheilzeiten von bis zu sechs Monaten einzuhalten.

Was muss ich nach dem Eingriff beachten?

Die allgemeinen Verhaltensregeln gelten für den Knochenaufbau in besonderem Maße. Da es sich hier um eine aufwendigere Operation handelt, müssen diese extrem eingehalten werden. Verzichten Sie für eine Woche unbedingt auf das Rauchen und körperliche Anstrengung. In der Regel sollte eine Woche ein Antibiotikum eingenommen werden. Dies wird aber individuell entschieden. Essen Sie nicht auf der Seite des Knochenaufbaus und verzichten Sie generell auf harte und körnige Nahrung. Darüber hinaus sollte während der primären Wundheilung auf das Tragen einer Prothese verzichtet werden.

Welche Alternativen zum Knochenaufbau gibt es?

Als Alternativen bleiben bei zahnbegrenzten Lücken Brücken. Steht kein weiterer Zahn hinter der Lücke bleibt nur die herausnehmbare Prothese als Alternative.

Zum Knochenaufbau beraten wir Sie gern persönlich. Kontaktieren Sie uns.